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17.09.2025 - Erich-Viehweg-Oberschule feiert 75-jähriges Jubiläum

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern und Freunde der Schule,

mit großer Freude laden wir, das gesamte Team der Erich-Viehweg-Oberschule, Euch ein, gemeinsam mit uns das 75-jährige Bestehen unserer Schule zu feiern.

Zu diesem festlichen Anlass erwartet Euch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das von Schülern, Eltern und dem Kollegium unserer Schule vorbereitet wird.

Rahmenprogramm: Spendenlauf, Highland-Games, alte Kinderspiele, Grill- und Getränkestation, Ehemaligen-Café, Bastelwerkstatt, Kinderschminken, Tombola und weitere Überraschungen.

Am 02. Oktober 2025, 14 - 17 Uhr, Erich-Viehweg-Oberschule,
Altenhainer Straße 34, 09669 Frankenberg/Sa.

 

Dirk Rauthe, Schulleiter
Ines Dietzsch, Stellvertretende Schulleiterin

Beitrag unseres Ortschronisten: Ein für die Zeit außergewöhnlicher Bau – Die Erich-Viehweg-Oberschule

Um es vorwegzunehmen, die Erich-Viehweg-Oberschule wäre in ihrer architektonischen Ausführung in Zeiten der immer weiteren Typisierung im Bauwesen der DDR nicht mehr so gebaut worden. In der Zeitschrift „die neue Schule“ (sic!) erschien 1949 unter der Überschrift „Moderne Schulbauten des Auslandes und unsere Situation“ ein Artikel, der genau diese Bauweise beschreibt und international vergleicht. Damals gelangte man zu der Erkenntnis: „Im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands haben wir dagegen alle Voraussetzungen eine planwirtschaftliche Schulbauaktion mit großzügiger Unterstützung durchzuführen. 20 000 Schulräume fehlen…“ (R. Lenz, die neue Schule, Leipzig 1949, S. 315) Genau das war auch der Grund für den Neubau in Frankenberg. Die Zahl der zu unterrichtenden Kinder nahm Mitte der vierziger Jahre durch Flucht und Vertreibung zu. Genau 2570 Vertriebene blieben nach Kriegsende in Frankenberg, für deren Kinder Schulplätze geschaffen werden mussten. Hinzu kamen Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Orten, die beschult werden mussten.

In Frankenberg wurden nach Rücksprache mit der Landesregierung Sachsens 250 000 Mark für den Schulneubau beantragt und wegen der vorhandenen Dringlichkeit genehmigt. Alle anderen Versuche, eine neue Grundschule zu etablieren, etwa in der Verwaltungsschule oder der Kaserne, waren bis dahin gescheitert. Mit der Genehmigung der Investitionssumme erfolgte sofort, im März 1949, Ortsbesichtigung und eine Dringlichkeitsbestätigung für den Neubau wurde angefordert. Darin wurden Umfang, Baustoffbedarf, Kosten u.v.m. abgefragt. Eine Reihe von konkreten Forderungen zum Neubau war bereits vorhanden. So sollten Schulneubauten sonnig gelegen sein, viel Gelände umfassen, einen großen Garten besitzen und ebenso einen Sportplatz. In den Klassenzimmern sollten bis zu 40 Kinder Platz finden, dazu war eine Größe der Klassenzimmer von 9 Metern Länge bei einer Breite von 7 Metern vorgesehen. Eine weitere Forderung war die Errichtung moderner Sanitäranlagen. Ein Problem war die Forderung, das Schulgelände sollte nicht an Verkehrsstraßen liegen.

Nach Baubeginn traten auch bald erste Schwierigkeiten auf. Meistens lagen die in der Bereitstellung, Qualität und Preisentwicklung der Baumaterialien. Besonders der Preis für den Außenputz, das Verlegen der Fußbodenplatten und Fensterabdeckungen wurden von der zuständigen Abteilung „Investitionen“ beim Kreisrat Flöha kritisiert. Da sich die Qualität des Dachrinnenblechs nicht bewährte, sollten diese aus Ofenblech gebogen werden oder provisorisch Holzdachrinnen verbaut werden. Weitere Probleme gab es mit der Heizung und Wasserschäden. Für Haus III waren zeitweise keine Baupläne vorhanden. Die Vergabe der Aufträge für Maurer- und Zimmerarbeiten an die KWV erregte massiv das Missfallen der örtlichen Bauunternehmer, die gegen die Vergabepraxis schriftlich intervenierten.

Trotz aller Schwierigkeiten wurde der erste Bauabschnitt am 1. September 1950 übergeben. Aber auch nach erfolgter Übergabe bestanden zum Teil große Mängel. Der Längsgang war nicht überdacht, dieser Mangel wurde bis 1952 behoben, bis zur Fertigstellung des „Spezialzimmertraktes“ gab es keine Zentralheizung, sondern nur 25 Öfen, die von den Lehrern selbst geheizt werden mussten.

Eingeweiht wurde der erste Bauabschnitt mit den damals üblichen Festivitäten. Ein „Festumzug“ führte von der Jahnkampfbahn über den Markt und die Altenhainer Straße zur Schule, wo gegen Mittag die offizielle Feierstunde begann.

Bereits im August 1950 wurde seitens des Ministeriums für Volksbildung die Benennung der Schule genehmigt und mit den Worten begründet, „Wir erinnern daran, dass diese Namensgebung eine besondere Ehrung bedeutet…“. Die Witwe Viehwegs gab ebenfalls ihr Einverständnis und wurde zur Einweihung eingeladen.

Eine gelungene Darstellung dieser und weiterer Ereignisse gibt ein Sonderheft der Schulchronik mit dem Titel „50 Jahre EVS Frankenberg“.

Andreas Klöden
Ortschronist

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