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01.04.2021 - 100 Jahre Marktbrunnen

Der Frankenberger Marktbrunnen feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Eingeweiht wurde der Brunnen mit der steinernen Figur „nackschen Mann“ Anfang August 1921. Die Arbeitsgruppe Denkmaltag widmete sich diesem Jubiläum. So werden in diesem Jahr drei Frankenberger Gärtnereien den Marktbrunnen blumig gestalten, um an dieses besondere Datum zu erinnern. Die Frühjahrsbepflanzung übernahm die Gärtnerei Blankenburg, welche am 01.04.2021 von Andreas Schramm - stellvertretender Bürgermeister der Stadt Frankenberg/Sa., Falk-Uwe Langer - Mitglied der Arbeitsgruppe Denkmaltag, Marion Rau - Leiterin des Stadtarchivs und von Sandra Saborowski - Bildungsmanagerin der Stadt eingeweiht wurde. Der Brunnen erhält im Mai eine neue Bepflanzung durch die Gärtnerei Franke und die Gärtnerei Wegert schmückt im September das Wahrzeichen.

Bildstarke Erinnerungen sind zeitgleich im Schaufenster der Tourist-Information am Markt gesetzt. Die untere Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Mittelsachsen gibt ein Faltblatt mit Fakten und Fotos zur Geschichte des Denkmals heraus, welches ab Mitte Mai in den Geschäften rund um den Markt zur kostenlosen Mitnahme ausliegen wird. Des Weiteren soll ein neues Schild mit der Aufschrift „100 Jahre Marktbrunnen – 2021“ an den Brunnen befestigt werden.

 

Pressestelle
Stadt Frankenberg/Sa.

 

Beitrag der Arbeitsgruppe Denkmaltag zum Jubiläum eines Frankenberger Wahrzeichens

100 Jahre trägt er auf der Schulter, blickt kraftvoll in die Zukunft, ist hammerbewehrt, schwarz patiniert – und immer noch sprudelfrisch.

Bänke rundum laden zum Weilen ein. In diesem Jahr soll der Aufenthalt zu Füßen des „nackschen Mannes“ mit Blumen und Schmuckwerk, vielleicht auch mit Kunst und Kultur aufgewertet werden. Warum?

Die Nordostecke des Marktplatzes – dort, wo die Gasse am einstigen Kantorat vorbei zur Kirche führt – steht seit jeher mit Wasser in Verbindung. Hölzerne „Röhrfahrten“ der frühen Neuzeit verbanden Quellen des hügeligen Frankenberger Umlandes mit der Innenstadt, traten in steingefassten Trögen zutage und sorgten auf diese Weise für eine stabile Wasserversorgung, für kostbares Nass für Gewerbe und Haushalt vor Ort. Auf Postkarten um 1910 ist ein solcher „Quellort“ in der Nähe des heutigen Marktbrunnens deutlich zu erkennen. Die Stadtvorderen der Jahrhundertwende folgten dem Beispiel benachbarter Orte, als sie zur Verschönerung ihres zentralen Platzes ein plätscherndes Denkmal erkoren. Allerdings galt es diverse Schwierigkeiten unter anderem hinsichtlich der Finanzierung aus dem Weg zu räumen, weshalb sich das Vorhaben über 20 Jahre hingezogen hat – dann aber, am 07. August 1921, mit Mitteln eines staatlichen Kunstfonds zu einem würdigen Abschluss gekommen ist. 25 Tonnen Postaer Elbsandstein wurden für die Errichtung eines Bildwerkes verarbeitet, welches mit den Worten der zeitgenössischen Berichterstattung einen „auf hoher Säule stehenden, Deutschlands Wiederaufbau verkörpernden Arbeitsmann“ illustriert. Diverse Späße aus der Frühzeit des Denkmals künden von der Verschämtheit, als „nacksche Männer“ auf steinernen Sockeln bei weitem nicht selbstverständlich gewesen sind.

Das plätschernde Kunstwerk war allerdings auch ernsthaften Gefährdungen ausgesetzt: Die Brunnenschale war in den frühen 1980er Jahren „trocken gefallen“, zwischenzeitlich etwas lieblos mit Erde ausgefüllt (Blumen obenauf) und wurde 1983 in einer für damalige Verhältnisse aufwändigen Aktion hinsichtlich der Wasserzuleitung generalüberholt. Und 2003 versuchte man sich an der Reinigung der dunkel patinierten Steinoberflächen – mit negativem Ergebnis: Ein einheitliches Ergebnis der Reinigungsstrahlung stand nicht in Aussicht, der beauftragte Steinmetzmeister riet wegen befürchteter Fleckenwirkung von den Bemühungen zur Aufhellung der Steinschale ab.

Ein Bürgerhinweis hat nunmehr das Datum vergegenwärtigt: im August 2021 jährt sich die Einweihung des Marktbrunnens zum 100. Mal! - Grund genug, dem steinernen Jubilar einen Lobvers zu widmen, mit Blumen auf der Umfassung, Girlande und Geschichtsexkurs.

Falk-Uwe Langer, AG „Denkmaltag in Frankenberg“