Vereinsbroschüre
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Vereine

Das Frankenberger Vereinsleben ist reich an Angeboten und wird vom bürgerschaftlichem Engagement getragen.

08.12.2022 - 50 Jahre Chorgemeinschaft „Lützeltal“ e.V.

Singe, wem Gesang gegeben!
Singen verschönert das Leben. Ein Lied vermag sehr Vieles.
Es erhöht die Stimmung in froher Runde und hilft trösten in kummervoller Stunde.
Es heißt nicht umsonst: „Hab ein Lied auf den Lippen, verlier nie den Mut; hab Sonne im Herzen und alles wird gut“.

Es begann 1971.

Um sich vom Zahlenstress zu erholen, sangen wir zu Dritt – Anneliese Otto, Susanne Gaudernack und Annelore Börner – in der Mittagspause. Aus Freude am Singen fanden sich bald 12 sangesfreudige Kolleginnen der Ökonomie des Walzengravierwerkes Frankenberg zusammen, um an einem Mittwoch im Monat eine Stunde zu singen. Anstatt einmal im Monat wurde bald jeden Mittwoch gesungen, denn der erste ökonomische kulturelle Leistungsvergleich (Ökulei) stand bevor. Der Erfolg blieb nicht aus. Wir ersangen uns den ersten Platz. Nach dem Ökulei der Brigaden folgte der 2. Ökulei auf Betriebsebene und es stand fest, aus der Singegruppe der Ökonomie muss ein Chor des Betriebes werden. Als Singegruppe hatten wir keinen Chorleiter. Am 20. September 1972 konnten wir Herrn Lothar Dauth als unseren Chorleiter gewinnen. Nach einem Aufruf im Betrieb an alle, die Lust zum Singne hatten, bildete sich aus 25 Mitarbeiterinnen und 10 Mitarbeitern ein gemischter Chor. Der Gemische Chor des Walzengravierwerks („Walzechor“) war gegründet. Die Proben fanden regelmäßig statt und weitere Sängerinnen und Sänger kamen hinzu. Allmählich trat der Chor auch bei Veranstaltungen in Erscheinung.

Ende der 80er Jahre nahm die Anzahl der männlichen Sänger ab und aus dem „Walzechor“ wurde ein Frauenchor unter Einbeziehung sangesfreudiger Frauen aus Frankenberg und Umgebung. Über Höhen und Tiefen entstand daraus im Herbst 1990 die Chorgemeinschaft „Lützeltal“. Das Lützeltal war unser Namensgeber!

Seit dem 25.01.1995 ist der Chor ein eingetragener Verein im Vereinsregister beim Amtsgericht in Hainichen und erhielt noch im selben Jahr die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Seit dem 01.11.2010 werden wir im  Vereinsregister beim Amtsgericht Chemnitz geführt. Nach wie vor erfahren wir eine recht gute Unterstützung der Sächsischen Walzengravur GmbH, in dem wir unentgeltlich den Speisesaal für unsere wöchentlichen Proben nutzen dürfen. Wir freuen uns darüber sehr und sagen „Danke“.

Seit 1990 bestanden freundschaftliche Beziehungen zum Frauenchor „Harmonie“ Frankenberg/Eder. Wir haben sehr schöne gemeinsame Treffen und Veranstaltungen erleben dürfen, bis das Reisen beider Chöre altersbedingt beschwerlicher wurde. Zweimal haben wir mit Gotthilf Fischer zum Pressefest in Chemnitz gesungen und ein großes Lob von ihm erhalten. Auftritte zu „Tag der Sachsen“, z.B. in Rochlitz, Torgau, Plauen, Sängerfest des Mittelsächsischen Kultursommers auf Burg Mildenstein bei Leisnig, bei „Dresden singt“ und etlichen Chöretreffen sowie 4mal zum Arenasingen in Riesa waren wir dabei. Bei den Sängertreffen in Lichtenwalde fehlten wir auch nicht. Im Monat Mai laden wir jedes Jahr zum Frühlingsliedersingen in unser schönes Lützeltal ein. Den „Tag des Denkmals“ gestalten wir zum 15. Mal mit unseren Liedern aus. Angefangen hatte es mit dem „Lützeltal“, der Arbeitsgruppe „Denkmaltag“ und so sind wir dabei geblieben und Annelore Börner arbeitet seit dem bei der Arbeitsgruppe „Denkmaltag“ mit.
Etwa 20 Auftritte im Jahr haben wir zu verzeichnen, wobei ältere und kranke Menschen mit unseren Liedern zu erfreuen unser großes Anliegen ist. Das Repertoire besteht unter anderem aus Volks- und Heimatliedern, Folklore, der Bewahrung traditionell gebundenen Liedgutes sowie Neues zu fördern und den Chorgesang in der Stadt Frankenberg zu erhalten.

Unser 30jähriges Jubiläum feierten wir mit befreundeten Chören und der Kantorei in der St. Aegidienkirche Frankenberg. Anlässlich unseres 35jährigen Bestehens erhielten wir die Bronzene Ehrenmedaille für besondere Verdienste um die Stadt Frankenberg/Sa. am 11. November 2007 zu unserem Konzert im STADTPARK verliehen. Am 19.09.2012 erhielt unser Chorleiter, Herr Lothar Dauth, zur Stadtratssitzung die silberne Ehrenmedaille der Stadt Frankenberg.

Unsere jährlichen Chorausfahrten seit 2003 erfreuen nicht nur uns, sondern auch Gäste, die regelmäßig mit uns reisen, vorwiegend mit dem Reiseunternehmen „Frank Dähne“, dem wir auch „Danke“ sagen.

2011 waren wir im Filmstudio Babelsberg und hatten dort einen spontanen Auftritt bei einer Tierquiz-Sendung. Es waren nur einige Sängerinnen im Studio, wo wir nach Aufforderung ohne Probe gesungen haben. Wir erhielten Applaus und die Veranstalter sagten, dass sie so etwas noch nicht erlebt hätten. Wir haben uns sehr darüber gefreut. CD-Aufnahmen im Tonstudio Först haben wir aufgenommen. Das Rondino, den Fink, die Linde, das Heidenröslein und Gloria, später noch einmal Weihnachtslieder. 2012 hatten wir im Kinosaal unser 40jähriges Jubiläum, noch mit unserem Chorleiter Lothar Dauth, mit einer Videoaufnahme des Chores gefeiert. Aus gesundheitlichen Gründen verabschiedete sich unser Chorleiter.

Die Landesgartenschauen 2004 und 2019 durften wir mit eigenen Texten eröffnen. Gern denken wir auch an die Ausfahrt nach Dresden am 31.05.2018 mit dem Bürgermeister, anlässlich des 45jährigen Bestehens des Chores. Seit Januar 1999 bin ich, Annelore Börner, die Vorsitzende des Chores. Die Belange des Chores liegen nun also 23 Jahre in meinen Händen. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Chorleiters, Herrn Dauth, begann die größte Herausforderung, die Suche nach einem neuen musikalischen Leiter. Zuerst half uns Wolfgang Hiesche 2013 bis März 2015 über die Runden. Über den MISKUS bekam ich Verbindung zu Herrn Generalmusikdirektor Georg-Christoph Sandmann. Er half uns von März 2015 bis 2017 mit südkoreanischen Musikstudenten, die in Leipzig studierten, aus. Wir schauten also weit über den Ländertellerrand. Es waren Sungjea Hong und Hyeju Tung. Beide nahmen dann ihr Studium als Orchesterdirigenten in Würzburg auf. Mit diesen beiden jungen Menschen war es ein schönes Arbeiten in den Proben. Es war ein Geben und Nehmen. Wir profitierten vom musikalischen Können und sie von unserer Erfahrung. Das heißt Sprache, Umgang und Selbstvertrauen. Wir sind glücklich darüber, dass wir diesen beiden jungen Menschen viel Gutes von uns mit auf ihren Weg nach Würzburg geben konnten.

Meine Suche begann somit erneut. Diesmal fand ich bei Janice Stand, der Stadtmusikdirektorin, Unterstützung. Durch ihre Bemühungen war Ivaglo Dimov – aus Bulgarien stammend und aus Dresden kommend - seit Oktober 2017 unser musikalischer Leiter. Er unterrichtete Mittwochvormittags die Tuba-Klassen und am Nachmittag, die etwas länger jungen Schüler, nämlich uns. Unsere Leiter werden immer jünger und wir profitieren davon, denn wir müssen uns immer neu anpassen – und das hält fit. Wir sind ja anpassungsfähig. Singen hält und ist gesund und gereifte Stimmen entwickeln einen eigenen reizvollen Klang. Im August 2018 ist Ivaglo Dimov wieder zurück nach Bulgarien gegangen und nun kam uns Andrej Altergott, ebenfalls ein Tubalehrer, zur Hilfe. Auch er ging zum Studium (nach Dresden), lies uns aber nicht im Stich. Leider kann er nicht jeden Mittwoch zur Probe kommen, da er selbst bei Konzerten spielen muss.

Die Pandemie hat auch bei uns Spuren hinterlassen. Nicht ständig einen Chorleiter zu den Proben und Auftritten zu haben, ist an der Qualität des Chores nicht vorüber gegangen. Mechtild Bartek stand als stellvertretende Chorleiterin ständig in den Startlöchern, einzuspringen und den Chor auch bei Auftritten zu dirigieren. Ein großes Dankeschön an Mechtild Bartek.

Ein weiteres großes Dankeschön richte ich auch an meine Vorstandsmitglieder Gisela Wenzel, Karin Scheiter und Christa Jäckel, die mich all die Jahre bei meiner Arbeit als Vorsitzende des Chores unterstützt haben.

Ich habe den Chor gegründet und muss ihn nun zum Endes des Jahres auflösen.

Ein Leben für den Chor!

 

Annelore Börner